Was passt besser – gesetzliche oder private Krankenversicherung?

Mit Beginn ihres Studiums können Studenten zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung wählen.Pixabay

Krankenversicherung für Medizinstudenten

Was passt besser – gesetzliche oder private Krankenversicherung?

Bei ihrer Krankenversicherung können Studenten mit Beginn ihres Studiums zwischen gesetzlicher und privater Absicherung wählen. Bislang gesetzlich Krankenversicherte könnten sich von ihrer Pflicht befreien lassen und sich privat versichern. Welchen Vorteil das für Medizinstudenten hat, erfahren Sie hier.

Von Manila Klafack | Druckansicht

Als angehender Student muss man sich entscheiden – für das Studienfach und für die eigene Krankenversicherung. Wer sich für ein Medizinstudium entscheidet, weiß, dass die Studentenzeit lang und anstrengend wird. Dieser Herausforderung stellen sich jedoch immer mehr Studierende der Medizin. Im Jahr 2021 waren es laut Statistischem Bundesamt mehr als 105.000, zehn Jahre zuvor dagegen nur knapp 83.000 Studierende.

Auch diese Studierenden müssen eine Krankenversicherung wählen. Sind die Eltern gesetzlich krankenversichert, können die Kinder bis zum Alter von 25 Jahren beitragsfrei familienversichert bleiben. Sie können sich aber auch auf eigene Kosten privat krankenversichern.

Wichtig ist: Die Entscheidung muss innerhalb der ersten drei Monate des Studiums getroffen werden, um den Antrag zur Befreiung von der gesetzlichen Krankenversicherung termingerecht zu stellen. Und spätestens mit dem 25. Geburtstag muss diese Entscheidung erneut getroffen werden, wenn zunächst die Familienversicherung gewählt wurde.

Vorteile der PKV für Medizinstudenten

Einige Versicherer bieten Studierenden der Humanmedizin spezielle Tarife an, die zum Beispiel auf eine Selbstbeteiligung verzichten und bei denen die Studierenden nach Ende des Studiums ohne erneute Gesundheitsprüfung in andere Tarife wechseln können. Selbstverständlich gilt das nur, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, also entweder eine eigene Praxis oder ein Angestelltenverhältnis besteht und das Jahresbruttoeinkommen über der Versicherungspflichtgrenze von jährlich 64.350 Euro im Jahr 2022 liegt. Das werden viele Mediziner erreichen und sich oft nicht mit den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung zufrieden geben, vor allem, weil die private Krankenversicherung für Ärzte oft mit besseren Leistungen günstiger ist als die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung.

Wer als Medizinstudent unentschlossen ist, ob eine private Krankenversicherung das Richtige ist, kann sich folgende beispielhafte Leistungsvorteile gegenüber der gesetzlichen vor Augen führen:

  • Bevorzugte Behandlung und schnellere Termine beim (Fach-)Arzt
  • Auf Wunsch Behandlung durch den Oberarzt
  • Ein- oder Zweibettzimmer bei einem stationären Aufenthalt
  • Zugang zu neuen medizinischen Behandlungen
  • Übernahme der Kosten alternativer Behandlungen
  • Zugang zu neuen medizinischen Behandlungen

Optionstarife als Übergang

Wurde zunächst die gesetzliche Familienversicherung gewählt, und herrscht beim Studenten noch Unsicherheit, ob oder wann ein Wechsel in die private Krankenversicherung sinnvoll ist, könnte ein Optionstarif eine Lösung sein. Dabei handelt es sich nicht um eine Krankenversicherung, sondern um eine Anwartschaft auf die später abzuschließende Krankenversicherung. Denn der aktuelle, meist gute, Gesundheitszustand wird sozusagen eingefroren. Studierende starten dann später in die PKV mit genau diesem Gesundheitszustand. Dadurch wird der Tarif günstiger.

Grundsätzlich sind für Studenten die Prämien sowohl in der gesetzlichen als auch in der privaten Krankenversicherung je nach Alter günstiger als für andere Versicherte. Je nach persönlichen Wünschen und Vorlieben kann eher die gesetzliche oder eher die private Krankenversicherung die passende Absicherung sein. Ebenso möglich ist, eine gesetzliche Grundversorgung durch eine private Zusatzversicherung zu ergänzen. 

Autorin:

Manila Klafack

Manila Klafack ist freie Journalistin und Diplom-Kauffrau und schreibt seit 2016 für Pfefferminzia. Nach ihrer Ausbildung als Redakteurin verantwortete sie in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.