Was das Leistungsversprechen in der PKV bedeutet

Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind die Leistungen in der PKV lebenslang per Vertrag garantiert. Freepik

Versicherungsumfang und Beitragshöhe

Was das Leistungsversprechen in der PKV bedeutet

Anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung garantiert ein in der privaten Krankenversicherung abgeschlossener Vertrag, dass die vereinbarten Leistungen lebenslang gelten. Was das genau bedeutet, erfahren Sie hier.

Von Manila Klafack | Druckansicht

In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gelangen bemerkenswerte Fortschritte in der medizinischen Diagnostik und Behandlung von vielen – auch schweren – Krankheiten. Davon profitieren vor allem Privatkrankenversicherte, da sie ein lebenslanges Leistungsversprechen von ihrem Versicherer erhalten. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), in der Leistungen durch den Gesetzgeber angepasst und damit auch gekürzt werden können, versprechen private Krankenversicherer (PKV) ihren Kunden dauerhaft ein ursprünglich vereinbartes Leistungspaket.

Die Versicherer gewähren bestimmte medizinische Leistungen, die im Versicherungsvertrag genau festgelegt sind. Dieser Umfang kann je nach gewähltem Tarif und individuellen Bedürfnissen variieren. Dieses Leistungsversprechen stellt nicht nur einen wesentlichen Unterschied zwischen den beiden Versicherungsformen dar, sondern beeinflusst auch die Beitragsentwicklung erheblich.

Die Beitragshöhe in der PKV hängt von den Leistungen ab

Denn die modernen Technologien, die innovativen Medikamente und das qualifizierte Personal tragen zwar zur verbesserten Gesundheitsversorgung bei, treiben aber auch die Kosten in die Höhe. Diese Kosten müssen von den Versicherungsunternehmen getragen werden. Allerdings erfolgen in der privaten Krankenversicherung die Beitragsberechnungen anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Während die Krankenkassen einen gesetzlich festgelegten Beitrag plus einen individuellen Zusatzbeitrag der jeweiligen Krankenkasse auf das Einkommen erheben, berechnet sich der Beitrag in der privaten Krankenversicherung nicht anhand des Einkommens. Hier entscheiden Alter, Gesundheitszustand und der gewählte Versicherungsschutz über die Beitragshöhe. Zudem wird mit Versicherungsbeginn eine Betragsrückstellung für das Alter kalkuliert, damit die Beiträge später nicht überproportional steigen.

Leistungsversprechen geht mit Beitragsanpassungen einher

Da nun die privaten Krankenversicherer die Leistungen nicht reduzieren können, die Kosten in der Medizin jedoch stetig steigen, müssen die Beiträge entsprechend regelmäßig angepasst werden. Dafür müssen sich die Versicherer an diverse gesetzliche Vorschriften halten, wie das Versicherungsvertragsgesetz, das Versicherungsaufsichtsgesetz und die Krankenversicherungsaufsichtsverordnung.

Die privaten Krankenversicherer erhöhen ihre Beiträge nicht jährlich, sondern alle paar Jahre. Dafür fallen die Erhöhungen dann meist höher aus. Sieht man sich allerdings den Durchschnitt der Beitragsentwicklung zwischen GKV und PKV an, zeigt sich laut Verband der Privaten Krankenversicherung, dass in der GKV seit 2013 die Beiträge um 3,4 Prozent pro Jahr und in der PKV um 2,8 Prozent pro Jahr gestiegen sind.

Autorin:

Manila Klafack

Manila Klafack ist freie Journalistin und Diplom-Kauffrau und schreibt seit 2016 für Pfefferminzia. Nach ihrer Ausbildung als Redakteurin verantwortete sie in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.