Wann eine private Krankenversicherung möglich ist

Mutter und Tochter im Beratungsgespräch mit einem jungen Arzt.Freepik

Versicherungswechsel

Wann eine private Krankenversicherung möglich ist

Ob Sie sich privat krankenversichern können, hängt maßgeblich von Ihrem Einkommen oder der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufsgruppe ab. Bei einem Wechsel in die PKV spielen aber auch weitere Faktoren eine entscheidende Rolle. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Von Manila Klafack | Druckansicht

In Deutschland herrscht eine Pflicht zur Krankenversicherung und gleichzeitig haben wir mit unserem dualen Krankenversicherungssystem weltweit eine Besonderheit. So mancher würde gern wählen zwischen gesetzlicher Absicherung mit Standardbehandlung auf der einen und der privaten Krankenversicherung, die umfangreicher und individueller sein kann, auf der anderen Seite. Doch diese Wahl haben nicht alle.

Versicherungspflichtgrenze für Angestellte

Selbstständige und Beamte zum Beispiel sind nicht verpflichtet, sich gesetzlich zu versichern. Auch Studenten können am Anfang ihres Studiums entscheiden, ob sie sich von der Pflicht zur gesetzlichen Krankenversicherung befreien lassen möchten.

Angestellt Beschäftigte können sich dagegen nur privat krankenversichern, wenn sie ein Jahr lang die sogenannte Jahresarbeitsentgelt-Grenze (JAEG), oder auch Versicherungspflichtgrenze genannt, überschritten haben. Aktuell beträgt diese Grenze 66.600 Euro brutto (2023) und wird im Jahr 2024 vermutlich auf 69.300 Euro steigen. In die Berechnung fließen auch regelmäßige Zahlungen, wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld ein, Prämien oder Sonderzahlungen dagegen nicht.

Eine weitere wichtige Kennzahl im Zusammenhang mit der gesetzlichen Krankenversicherung ist die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze. Sie liegt im Jahr 2023 bei jährlich 59.850 Euro brutto (2024 dann 62.100 Euro). Während in der privaten Krankenversicherung die Prämie individuell je nach Alter, Gesundheitszustand und Leistungen berechnet wird, zahlt in der gesetzlichen Krankenversicherung jeder seinen Beitrag nach dem Einkommen. Wer also mehr verdient, zahlt auch mehr – bis eben zur Beitragsbemessungsgrenze. Aus ihr errechnet sich für gesetzlich Krankenversicherte der aktuelle Höchstbeitrag. Für privat Krankenversicherte ergibt sich daraus übrigens der maximale Arbeitgeberzuschuss.

Lassen Sie sich gut beraten!

Wenn Sie die Möglichkeit haben, sich privat abzusichern, sollten Sie bedenken, dass eine private Krankenversicherung mehr als alle anderen Versicherungsverträge von Beginn an passen muss – und zudem möglichst alle Zukunftsszenarien abgedeckt sein sollten. Was passiert, wenn eine Familie gegründet wird, wenn Kinder geboren werden? Wie soll dann der Versicherungsschutz aussehen? Außerdem kann der Versicherer bei Vorerkrankungen oder ab einem gewissen Alter Risikozuschläge oder Ausschlüsse vereinbaren. Eine gute Beratung ist hier unumgänglich.

Autorin:

Manila Klafack

Manila Klafack ist freie Journalistin und Diplom-Kauffrau und schreibt seit 2016 für Pfefferminzia. Nach ihrer Ausbildung als Redakteurin verantwortete sie in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.