Dem gefürchteten Schlaganfall möglichst vorbeugen
Der Schlaganfall zählt weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Zwar ist die Sterblichkeit seit Anfang der 1990-er Jahre zurückgegangen, doch noch immer sterben einer Studie zufolge rund 30 Prozent der Schlaganfallpatienten innerhalb eines Jahres nach dem Ereignis. Zudem ist er weitaus gefürchteter als beispielsweise der Herzinfarkt, weil er die weitreichendsten sozialmedizinischen Folgen hat. Oft bleiben neurologische Folgen, die sich beispielsweise in Lähmungen, Sprachstörungen, kognitiven Beeinträchtigen und Depressionen äußern. Sie beeinträchtigen den Alltag der Betroffenen und bilden eine der Hauptursachen für Pflegebedürftigkeit bei Erwachsenen.
Hierzulande ist er sogar die bei weitem häufigste Ursache dauerhafter Pflegebedürftigkeit, wie Peter Ringleb von der Neurologischen Klinik der Ruprecht Karls-Universität in Heidelberg in einem Beitrag für die Herzstiftung schreibt. Jedes Jahr ereignen sich demnach etwa 150.000 Schlaganfälle. Durch den medizinischen Fortschritt sei es allerdings auch gelungen, den Schlaganfall wirksam zu behandeln – jedoch nur, wenn er schnell erkannt und behandelt wird.
Doch was genau ist ein Schlaganfall?
Der Schlaganfall wird oft auch Hirninfarkt genannt, weil in den meisten Fällen, ähnlich wie bei einem Herzinfarkt ein Blutgefäß verstopft. Damit sind die Blutversorgung und so der Sauerstofftransport ins Gehirn unterbrochen. Grund dafür ist insbesondere die sogenannte Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Dabei bilden sich über Jahre Ablagerungen aus zum Beispiel Cholesterin in den Gefäßen und verengen sie. Irgendwann sind sie dann so schmal, dass sie durch Blutplättchen verstopft werden können.
Ein weiterer Auslöser für einen Schlaganfall kann ein geplatztes Blutgefäß sein. Dem Druck, mit dem das Blut durch die Gefäße fließt, kann nicht mehr standgehalten werden. Auch hier sind die Gefäße durch Arterienverkalkung meist vorgeschädigt.
Was jeder selbst zur Vorbeugung tun kann
Der Schlaganfall gehört somit zu denjenigen Krankheiten, denen durch eine gesunde Lebensweise vorgebeugt werden kann. Übergewicht zählt dabei zu einer der Risikofaktoren und sollte abgebaut werden. Eine gesunde Ernährung, insbesondere dem maßvollen Umgang mit Fett und Zucker sowie regelmäßig Obst und Gemüse, hilft dabei und hält so die Gefäße fit. Zudem können Diabetes und Übergewicht, als Risikofaktoren eines Schlaganfalls, vermieden oder reduziert werden. Viel Trinken, bevorzugt Wasser oder andere ungesüßte Getränke, gehört ebenso dazu. Vor allem im Alter nimmt das Durstgefühl oft ab. Doch Trinken ist für den gesamten Körper wichtig. Mit einer gesunden Ernährung ist bereits ein wichtiger Schritt getan, der Arterienverkalkung vorzubeugen.
In dem Zusammenhang können auch gleich die regelmäßige Bewegung und sportliche Betätigung genannt werden. Denn dabei gilt gleichfalls, dass Übergewicht und vor allem Adipositas als Risikofaktoren eingedämmt werden, wenn Bewegung in den Alltag eingebaut wird. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, sich mindestens 30 Minuten täglich an mindestens fünf Tagen in der Woche zu bewegen. Bereits ein strammer Spaziergang hilft, die Gefäße elastisch zu halten. Bei Sport sind Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren und Schwimmen besonders empfehlenswert. Doch bei allem steht der Spaß im Vordergrund.
Auf Nikotin und Alkohol möglichst verzichten
Unabdingbar zur Vorbeugung eines Schlaganfalls ist der Verzicht auf die Zigarette, also auf Nikotin, und der geringe oder gar kein Konsum von Alkohol. Denn laut WHO verursacht Alkohol unter anderem Bluthochdruck, und der wiederum begünstigt einen Schlaganfall. Um das 3- bis 5-fache ist das Risiko laut dem Neurologen Peter Ringleb bei einem nicht gut eingestellten Bluthochdruck höher. Rauchen wirkt sich auf das Risiko für einen Schlaganfall demnach um das 1,2- bis 2,5-fache aus, Alkoholmissbrauch um das 1- bis 3-fache und Bewegungsmangel um das 2,7-fache. Grundsätzlich gilt, dass nicht nur ein hoher Blutdruck sondern gleichermaßen Diabetes oder andere Grunderkrankungen behandelt werden sollten, um das Risiko für einen Schlaganfall zu minimieren.
Auch anhaltender Stress, ob im Job oder privat, kann einen Schlaganfall begünstigen. Der Blutdruck und der Cholesterinspiegel können dadurch erhöht werden und das wiederum beeinflusst die Arteriosklerose. Zudem nutzen gestresste Menschen eher Nikotin oder Alkohol, um sich vermeintlich zu beruhigen. Besser sind hier aktive Zeiten zur Entspannung, etwa durch Ruhepausen und das Anwenden von Entspannungstechniken, um Stress abzubauen und den Umgang damit zu verbessern. Zudem empfehlen Experten permanente Störreize, wie Radio oder Fernsehen im Hintergrund zuhause oder am Arbeitsplatz zu reduzieren.