Private Krankenversicherung: Welche Vor- und Nachteile ein Tarifwechsel mit sich bringt

Der Fortschritt in der Medizin führt auf der Beitragsseite zu steigenden Kosten.Copyright: Pixabay

Private Krankenversicherung

Welche Vor- und Nachteile ein Tarifwechsel mit sich bringt

Steigende Kosten für den medizinischen Fortschritt sowie eine steigende Lebenserwartung zwingen private Krankenversicherer regelmäßig dazu, ihre Beiträge anzupassen. Für die Versicherten bedeutet das höhere Kosten. Ein Tarifwechsel innerhalb der Versicherungsgesellschaft kann hier Abhilfe schaffen.

Von Manila Klafack | Druckansicht

Lohnenswert ist das natürlich immer dann, wenn ein günstigerer Tarif die gleichen Leistungen bietet. Als Privatpatient sollte man deshalb regelmäßig den eigenen Tarif mit vergleichbaren Produkten des Versicherers prüfen (lassen). Das empfiehlt sich vor allem für langjährig Versicherte. Laut Verbraucherzentrale Bundesverband muss das Unternehmen einen Antrag auf Tarifwechsel jederzeit annehmen. Dabei bleiben die Rechte aus Ihrem Vertrag erhalten, und die bisherige Alterungsrückstellung wird angerechnet. Das Recht auf einen Tarifwechsel regelt Paragraf 204 des Versicherungsvertragsgesetzes.

Kostensenkung durch höheren Selbstbehalt

Eine weitere Möglichkeit, um die monatlichen Beiträge für die PKV zu senken, besteht in einer Erhöhung des Selbstbehalts. Allerdings sollte dieser nicht zu hoch angesetzt werden. Denn wer beispielsweise zusagt, jährlich 1.000 oder 2.000 Euro selbst für Arztbesuche und Behandlungen übernehmen zu wollen, muss diesen Betrag auch dauerhaft stemmen können. Denn den Selbstbehalt können Sie nicht einfach wieder senken, dazu ist in der Regel eine erneute Gesundheitsprüfung notwendig.

Nachteile bei Anbieterwechsel

Wenn Sie nicht nur den Tarif, sondern auch den Versicherer wechseln möchten, verlieren Sie einen Großteil Ihrer Altersrückstellungen. Außerdem müssen Sie sich beim Wechsel des Anbieters einer neuen Gesundheitsprüfung unterziehen. Bei einem internen Wechsel fällt diese üblicherweise weg. Gibt es bereits Vorerkrankungen, die beim Abschluss des ersten Vertrages nicht bestanden, wird der monatliche Beitrag aufgrund eines Risikozuschlags vermutlich höher ausfallen. Verbraucherschützer raten Privatversicherten deshalb davon ab, einen Tarifwechsel zu einem anderen Versicherungsunternehmen zu vollziehen.

Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung

Auch ein Wechsel von der PKV in die gesetzliche Krankenversicherung ist nur selten eine gute Option. Darauf weist das Ratgeberportal Finanztip.de hin. Zum einen ist ein Wechsel ab 55 Jahren schwierig, heißt es dort. Und wer erst in der zweiten Hälfte seines Erwerbslebens wechselt, darf nach dem Ende seiner Berufstätigkeit in der Regel nicht in die Krankenversicherung der Rentner, sondern muss sich freiwillig versichern und zahlt daher im Alter höhere Versicherungsbeiträge.

Autorin:

Manila Klafack

Manila Klafack ist freie Journalistin und Diplom-Kauffrau und schreibt seit 2016 für Pfefferminzia. Nach ihrer Ausbildung als Redakteurin verantwortete sie in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.