Wie Sie sich am besten schützen!
Sobald zum Ende des Winters die Temperaturen konstant über acht Grad liegen, werden Zecken aktiv. Sie sind in Mitteleuropa weit verbreitet, als Risikogebiete gelten vor allem Süddeutschlandund das Emsland. Der Klimawandel begünstigt die Verbreitung der Parasiten und lässt neben dem Gemeinen Holzbock auch neue Zeckenarten wie die Auwaldzecke oder die aus den Tropen stammende Hyalomma heimisch werden.
Zecken ernähren sich von Blut und können über ihren Stechapparat Krankheitserreger auf Mensch und Tier übertragen. Allein in Bayern wurden 2018 rund 5.000 Ansteckungen mit Borreliose-Bakterien registriert. Im vergangenen Jahr erkrankten zudem nach einem Zeckenbiss bundesweit 583 Menschen an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), einer über Viren ausgelösten Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute.
Hohes Gras meiden
Damit es nicht soweit kommt, sollte Sie effektiv vorbeugen. Zecken bevorzugen hohes Gras oder das Unterholz von Wäldern. Auch auf langen Grashalmen ungemähter Wiesen, am Wegesrand oder am Flussufer sind sie zu finden. Wer dort spazieren geht, sollte daher geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln tragen und die Socken über die Hosenbeine ziehen. Einen zusätzlichen Schutz bieten Anti-Zeckensprays aus der Apotheke wie Autan oder Anti-Brumm. Allerdings wirken diese Tinkturen meist nur wenige Stunden und müssen daher bei längerem Aufenthalt in der Natur mehrfach aufgetragen werden.
Suchen Sie nach einem Wald- oder Wiesen-Spaziergang stets Ihren Körper nach Zecken ab. Da die Parasiten nach dünnen und warmen Stellen der Haut suchen, sind vor allem Bauch- und Brustbereich, Kniekehlen und der Schritt betroffen. Bei Kindern auch häufig am Kopf, Haaransatz oder im Nacken.
Beim Zecken-Entfernen behutsam vorgehen
Haben Sie eine Zecke in ihrer Haut entdeckt, handeln Sie schnell. Verwenden Sie dazu eine L-förmig gebogene Pinzette oder eine spezielle Zeckenzange. Greifen Sie die Zecke behutsam vorne am Kopf und ziehen Sie sie heraus. Verwenden Sie kein Speiseöl oder Alkohol und zerdrücken sie die Zecke nicht, damit der Parasit im Todeskampf keine Krankheitserreger in die Einstichstelle abgibt. Nach dem Entfernen sollten sie die Stelle desinfizieren.
Tritt später ein roter Rand an der Einstichstelle auf, sollten Sie rasch einen Arzt aufsuchen, denn es könnte Borreliose vorliegen. Die Infektion kann gut mit Antibiotika behandelt werden. Einen zugelassenen Impfstoff gibt es nicht. Die ebenfalls durch Zecken übertragene Viruserkrankung FSME hingegen ist schlecht behandelbar, in dem meisten Fällen treten zunächst grippeähnliche Beschwerden auf.
In rund 10 Prozent der Fälle greift das FSME-Virus das zentrale Nervensystem an, was bleibende Schäden verursacht. Es können Krämpfe, Lähmungen, Sprachstörungen und Bewusstseinsstörungen auftreten. In Deutschland sind bis zu 5 Prozent der Zecken mit dem FSME-Virus infiziert. Eine Schutzimpfung ist erhältlich und für Einwohner von Risikogebieten empfohlen. Sie wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.