Tipps gegen die Winterdepression
Grau, regnerisch, kalt, ein richtiges Schmuddelwetter – so sind die Winter in Deutschland. Es beginnt meist Ende Oktober oder Anfang November. Die Sonne lässt sich immer weniger blicken. Im Dunkeln zur Arbeit und im Dunkeln wieder nach Hause, dazwischen Regenwetter. Das ist meist der Alltag. Und je kürzer die Tage, umso schwermütiger werden viele Menschen. Es fehlt die Bewegung im Tageslicht.
Nicht bei jedem entwickelt sich daraus gleich eine Winterdepression. Ob sich die Dunkelheit nur auf das Gemüt gelegt hat und es sich um den so genannten Winterblues handelt, oder eine Erkrankung dahintersteckt, ist nicht so leicht zu beantworten. Zudem muss auch eine klassische Depression ausgeschlossen werden.
Anzeichen für eine Winterdepression
Einige Symptome der Winterdepression weichen von der klassischen Depression ab. Dazu gehört beispielsweise der Schlaf. Menschen mit einer Winterdepression haben ein starkes Schlafbedürfnis bis hin zur Schlafsucht und das Aufstehen fällt ihnen besonders schwer. Die Biouhr ist verstellt. Des Weiteren zeigt sich ein gesteigerter Appetit insbesondere auf Süßigkeiten. Nicht selten nehmen die Betroffenen im Winter deutlich zu. Allerdings sind Müdigkeit und Hunger auf Süßes in der dunklen Jahreszeit nicht ungewöhnlich. Erst wenn es zu viel wird und den Betroffenen belastet, könnte eine Behandlung notwendig werden.
Ein Test zum Beispiel von der Deutschen Depressionser Deutschen Depressionshilfhilfe kann erste Anhaltspunkte liefern. Doch eine gesicherte Diagnose kann nur der Arzt stellen.
Stress und Lichtmangel können Gründe sein
Eine Besserung der Symptome ist nachgewiesenermaßen durch eine Therapie mit Licht möglich. Doch was genau ist diese Lichttherapie? Dabei wird, grob gesagt, nachempfunden. Neben einer hohen Stressbelastung und –verarbeitung machen Experten das fehlende Licht der Sonne für die Winterdepression verantwortlich. Durch weniger Licht wird im menschlichen Körper vermehrt Melatonin ausgeschüttet. Dieses Hormon der Zwirbeldrüse sorgt für die Müdigkeit, depressive Symptome und Antriebslosigkeit.
Ein weiteres Hormon, nämlich Serotonin, soll ebenfalls mitverantwortlich für die Winterdepression sein. Das Zuviel des Melatonins sorgt für einen Mangel des Serotonins – das als Glückshormon gilt. Zudem kann ein Mangel des Vitamins D schuld an einer Winterdepression sein. Dieses Vitamin bildet der Mensch normalerweise durch die Haut selbst. Doch braucht es dafür ebenfalls Sonnenlicht. Fehlt es, kann kein Vitamin D gebildet werden, das für die Serotonin-Produktion notwendig ist.
Bei den Lampen für eine Lichttherapie wird meist weißes Licht eingesetzt. Laut Wikipedia ist dabei physiologisch vor allem ein schmales Frequenzband im Blaulichtbereich des weißen Lichts mit den Wellenlängen zwischen 446 und 477 Nanometern bedeutsam. Dieser Lichtbereich soll auf die Ganglienzellen der Netzhaut des Auges, also die Rezeptoren, die die Helligkeit erkennen, einwirken und die Melatonin-Ausschüttung beeinflussen.
Mangel durch Lichttherapien verändern
Da sich in den Wintermonaten viele Menschen zu wenig draußen aufhalten und daher nicht mit der notwendigen Portion Tageslicht, das im Übrigen auch bei bewölktem Himmel vorhanden ist, versorgt werden, kann das künstliche Licht der Lampen diesen Mangel ausgleichen.
Viele Sonnenfans besuchen in dieser Zeit gern das Solarium. Die Wärme tut ihnen gut. Doch bei dem dort abgegebenen Licht handelt es sich um UV-Strahlen, die nicht die Wirkung haben, wie das Tageslicht oder die Lichttherapiegeräte. Zudem sollte ein Solariumbesucher immer eine Schutzbrille für das Auge verwenden. Damit könnte das für den biochemischen Prozess notwendige Licht jedoch gar nicht ins Auge eindringen und damit die Wirkung der Hormonproduktion nicht hervorrufen.
Um eine Winterdepression zu bekämpfen oder gar nicht erst entstehen zu lassen, empfiehlt sich ein regelmäßiger Spaziergang bei Tageslicht oder eine Lichttherapielampe. Die Aufnahme von Vitamin D ist ebenfalls eine Möglichkeit. Aktivitäten am Abend einschränken und am besten nicht das hellste Licht nutzen, um den Körper auf die Ruhezeit einzustimmen. So kann Melatonin frühzeitiger gebildet werden und nicht erst gegen Morgen, wenn Zeit zum Aufstehen ist.