Die fünf wichtigsten Versicherungen für Selbstständige und Freiberufler
1. Kranken- und Pflegeversicherung
Ganz oben auf der Liste stehen natürlich Kranken- und Pflegeversicherung. Sie sind für alle gesetzlich vorgeschrieben, auch für Freiberufler und Selbstständige. Wer angestellt war und jetzt auf eigene Rechnung arbeitet, hat aber die Wahlmöglichkeit zwischen der freiwilligen Mitgliedschaft in einer gesetzlichen oder einer privaten Krankenversicherung.
Wichtig für Selbstständige in der gesetzlichen Versicherung: Die Kasse zahlt erst vom 43. Krankheitstag an Krankengeld. Für die Zeit davor besteht die Möglichkeit, einen Wahltarif bei der Kasse oder eine private Krankentagegeldversicherung abzuschließen. Wer das nicht tut, muss von Rücklagen leben.
Selbstständige und Freiberufler, die privat versichert sind, haben überhaupt keinen gesetzlichen Anspruch auf Krankengeld und sollten generell selbst vorsorgen
2. Haftpflichtversicherung
Fügen Sie jemandem einen Schaden zu, haften Sie in unbegrenzter Höhe mit Ihrem gesamten Vermögen. Eine Haftpflichtversicherung übernimmt die Abwehr unberechtigter Ansprüche und kümmert sich um die Befriedigung von berechtigten. Das gilt gleichermaßen für die private, als auch die geschäftliche Welt.
Selbstständige brauchen je nach Tätigkeitsfeld neben der privaten Absicherung auch eine Berufs- oder Betriebshaftpflichtversicherung. Falls im Job etwas schiefgeht, schützt die Police vor gravierenden finanziellen Folgen. Die Versicherung deckt Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab, für die Sie als Unternehmer haften. Für einige Selbstständige und Freiberufler ist der Versicherungsschutz sogar Pflicht. Dazu zählen beispielsweise Rechtsanwälte oder Architekten. Für alle anderen Selbstständigen und Freiberufler ist er empfehlenswert.
3. Berufsunfähigkeitsversicherung
Wenn Sie aufgrund von Krankheit oder nach einem Unfall dauerhaft nicht mehr oder nur noch eingeschränkt in Ihrem Beruf arbeiten können, tritt die Versicherung mit regelmäßigen Zahlungen ein. Das Geld aus der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ersetzt das Gehalt oder Einnahmen aus selbstständiger Arbeit und hilft dabei, den gewohnten Lebensstandard zu halten. Finanzielle Rücklagen oder die geringe gesetzliche Erwerbsminderungsrente reichen dafür in der Regel nicht lange aus. Die BU zählt für Angestellte und Selbstständige zu den wichtigsten Policen überhaupt.
4. Private Altersvorsorge
Im Gegensatz zu Kranken- und Pflegeversicherung ist die Rentenversicherung für die meisten Selbstständigen nicht verpflichtend. Sie können ihre Altersvorsorge frei gestalten, beispielsweise durch die freiwillige Mitgliedschaft in der gesetzlichen Rentenversicherung, eine private Rentenversicherung oder einer Kombination aus beiden Bausteinen.
Für die private Vorsorge bietet sich für Selbstständige die Basisrente an. Sie ist auch als Rürup-Rente bekannt und wird vom Staat durch Steuerabzüge gefördert. Versicherte haben die Wahl zwischen verschiedenen Anlagevarianten. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, in eine fondsgebundene Rentenversicherung zu investieren und so von der Entwicklung an den Börsen zu profitieren. Die Auszahlung im Alter erfolgt in monatlichen Beträgen oder als Einmalbetrag. Bei vorzeitigem Tod des Versicherten gehen die Ansprüche aus der Police in der Regel auf die Hinterbliebenen über, so dass Familienangehörige abgesichert sind.
5. Rechtsschutzversicherung
Streitigkeiten mit Lieferanten und Kunden können schnell ins Geld gehen. In vielen Fällen gehört darum eine Rechtsschutzpolice ins Versicherungspaket von Selbstständigen. Vorteil: Meist enthalten Rechtsschutzversicherungen für den Job auch gleich eine Absicherung für private Streitfälle.