Was bringt eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung?
Wie kann der Lebensstandard gehalten werden, wenn das Einkommen aus gesundheitlichen Gründen wegen Krankheit oder nach einem Unfall wegfällt? Ohne passende Vorsorge für die meisten Menschen vermutlich gar nicht. Denn die Leistungen des Staates sind in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgegangen. Oft beträgt die staatliche Erwerbsminderungsrente weniger als ein Drittel des letzten Bruttogehalts. Der privaten Arbeitskraftabsicherung kommt daher bei der Versicherungsberatung eine zentrale Aufgabe zu.
BU-Versicherung ist die erste Wahl
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist meist die erste Wahl. Das Risiko, im Laufe des Lebens seinen ursprünglichen Beruf nicht mehr ausüben zu können, ist vor allem für körperlich Tätige sehr hoch. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass Arbeitnehmer dauerhaft berufsunfähig werden, liegt bei 20 bis 25 Prozent. Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) hat mit der Internet-Seite „wie-ist-mein-bu-risiko.de“ ein Angebot geschaffen, mit dem jeder sein persönliches Risiko anhand einiger Stellschrauben wie Beruf, Alkoholkonsum oder Gewicht ermitteln kann.
Der Nachteil einer BU-Versicherung: Für körperlich arbeitende und für gesundheitlich vorbelastete Menschen ist sie mitunter recht teuer. Manchmal führen Vorerkrankungen auch zu einer Ablehnung.
Eine günstigere Alternative kann da eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung sein. Die Kosten einer EU liegen bei gleichen Voraussetzungen und gleicher versicherter Rentenhöhe bei etwa 50 Prozent einer Berufsunfähigkeitsabsicherung.
Allerdings sind auch die Voraussetzungen, eine Rente aus der Erwerbsunfähigkeitsversicherung zu beziehen, deutlich höher. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt laut Finanztip.de, sobald der Versicherte höchstens noch 50 Prozent seiner letzten beruflichen Tätigkeit ausüben kann. Geld von der Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU-Versicherung) bekommt hingegen erst, wer weniger als drei Stunden in irgendeinem Beruf arbeiten kann. Ein Handwerksmeister, der noch im Büro oder als Pförtner arbeiten kann, würde also kein Geld bekommen. Warum der Versicherte erwerbsunfähig ist, spielt keine Rolle. Auch psychische Ursachen sind versichert.
Für wen die Versicherung sinnvoll ist
Experten raten gerade Menschen in risikoreichen Berufen – wie Dachdecker oder Gerüstbauer – dazu, für die Absicherung ihrer Arbeitskraft zumindest eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Auch für Personen, die ein geringes Einkommen haben und/oder Studenten und Auszubildende, die bisher kaum in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben, kann sich diese Police lohnen. Für klassische Büroarbeiter ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung erschwinglich und sichert genau die Tätigkeiten dieser Person ab. Für körperlich Tätige lohnt sich die Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Sie sind meist bereit, einen anderen Beruf auszuüben – doch wenn alle Stricke reißen, können sie auf den Schutz einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung bauen.