Gut geschützt in den Urlaub
Über 70 Millionen Urlaubsreisen mit einer Dauer von fünf Tagen oder länger haben die Deutschen im Jahr 2018 unternommen, so das Online-Portal Statista. Rund 70 Prozent zog es zur Erholung ins Ausland. Nur wenige denken dann an einen Unfall oder eine Krankheit. Das ist verständlich. Trotzdem sollte man den Ernstfall vor Reiseantritt einmal durchspielen, denn nicht in jedem Land übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Behandlungskosten.
Lediglich im sogenannten Schengen-Raum – das betrifft 26 europäische Staaten – kommen die deutschen Krankenkassen für Behandlungs- und Medikamentenkosten auf. Doch möchte ein verletzter Urlauber zum Beispiel zurück nach Hause und benötigt dafür einen speziellen Transport, muss er die Kosten dafür selbst übernehmen. Warum eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung sinnvoll ist, liegt damit auf der Hand.
Wer braucht eine Auslandskrankenversicherung?
Damit braucht eigentlich jeder eine Auslandskrankenversicherung, der ins Ausland verreist und sich gegen hohe Kosten im Krankheits- und Unfallfall absichern möchte. Allerdings gibt es nicht nur die Globetrotter, die privat reisen. Da sind noch all jene, die beruflich bedingt ins Ausland gehen. Kurze geschäftliche Trips sind in vielen privaten Angeboten eingeschlossen. Wer dagegen längere Zeit als Expatriat fern der Heimat verweilt, benötigt einen anderen Schutz. Werden Arbeitnehmer von ihrem Arbeitgeber ins Ausland geschickt, müssen sie für eine entsprechende Absicherung der gesamten Familie sorgen.
Was ist versichert?
Zahnbehandlungen, ambulante und stationäre Behandlungen, unaufschiebbare Operationen, Komplikationen in einer Schwangerschaft zählen zu den üblichen Leistungen einer Auslandskrankenversicherung. Dabei sollte man darauf achten, ob der Schutz weltweit gilt oder möglicherweise bestimmte Regionen ausgeschlossen werden. Bis zu welchem Alter Kinder beitragsfrei mitversichert sind und ob eine Selbstbeteiligung vereinbart ist. Und auch, wie viele Tage im Jahr eingeschlossen sind.
Was kostet eine Auslandskrankenversicherung im privaten Bereich?
Insbesondere für diejenigen, die regelmäßig und mehrmals im Jahr das Leben außerhalb Deutschlands erkunden, lohnt sich eine Police schnell. Dabei sichern die Anbieter jedoch unterschiedliche Zeiträume innerhalb eines Jahres ab. Üblich sind 56 Tage, aber auch 42 oder 35 Tage.
Zudem sollte der potenzielle Versicherungsnehmer auf die eingeschlossenen Reiseziele achten. Insbesondere die USA und Kanada sind oftmals ausgeschlossen. So ist eine Familie mit einem Jahresbeitrag von rund 20 Euro bereits ein Jahr lang gegen Krankheit abgesichert. Soll auch ein möglicher Reise-Rücktritt, ein Reiseabbruch und das Gepäck versichert werden, können zusätzliche Bausteine gewählt werden. Für eine Familie kostet das etwa 150 Euro im Jahr.
Wie funktioniert die Auslandskrankenversicherung?
Wird der Urlauber krank und muss ärztlich behandelt werden, zahlt die Auslandskrankenversicherung diese Kosten anhand von Rechnungen, die eingereicht werden müssen. Daher empfiehlt es sich unbedingt darauf zu achten, dass alle Belege korrekt ausgestellt sind.
Muss der Erkrankte ins Krankenhaus, sollte gleich die Versicherung eingeschaltet werden, damit sie direkt mit der Klinik die Kostenübernahme vereinbaren kann. Ist ein medizinisch sinnvoller (das ist eine wichtige Formulierung in dem Zusammenhang) Rücktransport in den Versicherungsschutz eingeschlossen, kümmert sich der Versicherer um die Organisation und trägt die Kosten. Bei der Formulierung „medizinisch notwendig“ sollte man dagegen vorsichtig sein. Denn dann kommt der Versicherer häufig nur für den Rücktransport auf, wenn im Urlausland keine effektive Behandlung erfolgen kann.
Wo kann man eine Auslandskrankenversicherung abschließen?
Auslandskrankenversicherungen können über Makler und Vermittler ebenso abgeschlossen werden wie direkt beim Versicherer oder über Vergleichsplattformen. Auch Reiseveranstalter weisen ihre Kunden oftmals auf den Abschluss der Versicherung hin und arbeiten mit einem Anbieter zusammen. Über den können die Reisenden dann direkt einen Vertrag unterschreiben.