So können Sie als Frau Ihre Rente aufbessern
Frauen verdienen in Deutschland im Durschnitt noch immer 18 Prozent weniger als Männer. Das berichtet das Verbraucherportal „Die Versicherer“ unter Berufung auf das Statistische Bundesamt. Demnach erhielten Frauen 2022 mit durchschnittlich 20,05 Euro einen um 4,31 Euro geringeren Bruttostundenverdienst als Männer (24,36 Euro).
Dieser sogenannte „Gender Pay Gap“, also die geschlechtsspezifische Lohnlücke, ist aber nicht der einzige Grund, warum Frauen bei der gesetzlichen Rente häufig den Kürzeren ziehen. Sie haben in der Regel auch mehr Unterbrechungen im Erwerbsleben und arbeiten häufiger Teilzeit als das „starke“ Geschlecht. Und so wird aus dem „Gender Pay Gap“ schließlich im Ruhestand ein „Gender Pension Gap“.
Um im Alter nicht jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen, sind Sie als Frau daher gut beraten, ihre eigene, private Altersvorsorge in Angriff zu nehmen. Dabei gilt, je früher Sie beginnen, desto besser. Denn dann kann der Zinseszinseffekt schon bei kleinen Anlagebeträgen seine volle Kraft entfalten.
Fondsgebundene Rentenversicherung
Eine gute Variante, um fürs Alter vorzusorgen, stellen zum Beispiel fondsgebundene Rentenversicherungen dar. Bei dieser Versicherung wird der „Sparanteil“ des Versicherungsbeitrags in einem oder mehreren Fonds angelegt, die der Kunde meist selbst auswählt. An der Wertentwicklung der Fonds ist er dann unmittelbar beteiligt.
Gerade in Zeiten einer hohen Inflation kann sich die Investition in Fonds, die Aktien von Unternehmen beinhalten, lohnen, da dadurch Wertverluste vermieden werden können. Denn bei Unternehmen, die höhere Preise weitergeben können, bleiben deren Gewinne und der Unternehmenswert relativ erhalten. Natürlich bergen die Börsen mit ihren Kursschwankungen auch Risiken. Wenn Sie aber langfristig anlegen, landen Sie ziemlich sicher im Plus.
Geförderte Produkte nutzen
Auch mit geförderten Produkten wie der Riester-Rente oder einer betrieblichen Altersvorsorge (bAV) lässt sich gut vorsorgen. Bei der Riester-Rente können Arbeitnehmerinnen (auch mit Minijob) eine Grundzulage von 175 Euro im Jahr plus 300 Euro für jedes Kind beanspruchen. Eine Mutter mit zwei Kindern würde so jährlich 775 Euro für ihre Rente erhalten. Um diese Zulage zu bekommen, ist es meist ausreichend, den Mindesteigenbeitrag von 60 Euro im Jahr zu leisten.
Bei der bAV handelt es sich um eine Entgeltumwandlung. Das bedeutet, hier bekommen Sie als Angestellte einen Zuschuss von Ihrem Arbeitgeber. Gesetzlich geregelt ist die Höhe von 15 Prozent. Allerdings leisten viele Unternehmen mehr, denn die bAV gilt mittlerweile als gutes Mitarbeiterbindungsinstrument.
Altersvorsorge durchhalten
Bei allen Formen der Altersvorsorge ist es vor allem entscheidend, dass Sie durchhalten. Es ist zwar verlockend, den Vertrag etwa in der Elternzeit freizustellen oder das bereits eingezahlte Kapital für eine Anschaffung zu nutzen. Doch das ist ein Fehler mit großen Folgen für den Ruhestand. Setzt etwa eine 30-Jährige für die dreijährige Elternzeit das Besparen ihres Vertrages mit 200 Euro monatlich aus, fehlen ihr mit Renteneintritt 50.000 bis 60.000 Euro. Und ob sie den Vertrag überhaupt wieder aufnimmt, ist zusätzlich fraglich.
Tipp: Mit ETF-Sparplänen, wie sie von vielen Banken angeboten werden, lässt sich auch schon mit kleinen, regelmäßig eingezahlten Beträgen langfristig ein Vermögen aufbauen. Bei einigen Anbieter ist das sogar schon ab 1 Euro monatlich möglich. ETF (Exchange Traded Funds) bedeutet übersetzt börsengehandelter Fonds. Die meisten ETFs sind Indexfonds und bilden die Entwicklung von Börsenindizes nach.