Unterwegs im Grünen – was Sie jetzt über Zecken wissen sollten

Wanderer durchqueren eine Bergwiese: Nicht selten lauern Zecken hier auf ihre Opfer.Pixabay

Infektionsgefahr

Unterwegs im Grünen – was Sie jetzt über Zecken wissen sollten

Raus aus dem Büro und rein in die Natur – jetzt starten wieder viele Menschen in den wohlverdienten Urlaub. Doch Achtung: Sommerzeit ist auch Zeckenzeit. Die kleinen Spinnentiere können Reisende mit schweren Erkrankungen wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) infizieren. Schutz bietet unter anderem eine Impfung.

Von Oliver Lepold | Druckansicht

Zecken sind Spinnentiere und kommen überall in Mitteleuropa vor. Sie werden aktiv, sobald die Temperaturen konstant über acht Grad liegen. Als besondere Risikogebiete gelten bei uns in Deutschland vor allem Bayern und Baden-Württemberg, Südhessen, das südöstliche Thüringen und Sachsen. Zecken ernähren sich von Blut und können über ihren Stechapparat verschiedene Krankheitserreger auf Mensch und Tier übertragen.

Zu den häufigsten durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten gehört zum einen die Borreliose, eine Bakterieninfektion, die bundesweit vorkommt. Zum anderen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die durch FSME-Viren verursacht wird und hauptsächlich im süddeutschen Raum auftritt.

Borreliose ist behandelbar, FSME nicht

Wichtig: Sollte sich nach einem Stich ein roter Randkreis an der Einstichstelle bilden, sollten Sie rasch einen Arzt aufsuchen, denn dies ist ein Indiz für eine Borreliose. Die bakterielle Infektion hat keinen typischen Verlauf und kann gut mit Antibiotika behandelt werden.

Anders sieht es bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) aus, die zu einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute führen kann. Sie ist kaum behandelbar. In den meisten Fällen treten zunächst grippeähnliche Beschwerden auf. In etwa jedem zehnten Fall greift das FSME-Virus das zentrale Nervensystem an, was zu bleibenden Schäden führt. Symptome sind Krämpfe, Lähmungen, Sprachstörungen und Bewusstseinsstörungen.

Schutz kann hier nur eine FSME-Impfung bieten. Viele deutsche Krankenkassen übernehmen die Kosten bei Reisen in deutsche und ausländische FSME-Risikogebiete. Es empfiehlt sich, bei der eigenen Kasse wegen der Kostenübernahme nachzufragen.

Wie lassen sich Zeckenstiche wirksam vermeiden?

Zecken finden sich meist am Rande hoher Grashalme von Wiesen, an Flussufern oder im Unterholz von Wäldern. Bei Spaziergängen sollte man daher lange geschlossene Kleidung tragen und zudem die Socken über die Hosenbeine ziehen. Anti-Zeckensprays aus der Apotheke bieten zusätzlichen Schutz. Übrigens: Anders als viele Menschen glauben, fallen Zecken nicht von Bäumen. Die Tiere klettern maximal nur 1,5 Meter hoch. Das heißt, dass das Grün der meisten Bäume für sie in unerreichbaren Höhen liegt.

Wenn Sie eine Zecke an ihrem Körper entdecken, handeln Sie rasch und überlegt. Umfassen sie den Parasiten mit einer Pinzette oder Zeckenzange (gibt’s in Apotheken) am Kopf. Ziehen Sie die Zecke heraus, ohne sie zu zerquetschen. Verwenden Sie kein Öl oder Alkohol und desinfizieren Sie die Einstichstelle nach dem Entfernen. Beobachten Sie, ob sich die Stelle entzündet. Falls ja, auf jeden Fall zum Arzt gehen.

Viele weitere Infos zu Zecken finden Sie auf der Website des Robert Koch Institus. Klicken Sie hier!

Autor:

Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Das Investment, Pfefferminzia und private banking magazin.