Ein gesunder Lebensstil ist die beste Krebsprävention

Schon 30 Minuten Bewegung am Tag senkt das Krebsrisiko.Pixabay

Am 4. Februar ist Weltkrebstag

Ein gesunder Lebensstil ist die beste Krebsprävention

Am 4. Februar findet zum 21. Mal der Weltkrebstag statt. Unter dem Motto „Ich bin und ich werde“ ruft er jeden einzelnen zu einer gesünderen Lebensweise auf. Denn Experten schätzen, dass rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen vermieden werden könnten. Was jeder selbst tun kann, erfahren Sie hier.

Von Manila Klafack | Druckansicht

Die Angst vor Krebs ist groß – und das völlig zu Recht. Jedes Jahr erkranken in Deutschland 510.000 Menschen neu an Krebs – Tendenz steigend. Über vier Millionen Menschen leben mit der Krankheit. Laut der Deutschen Krebshilfe könnten allerdings rund 40 Prozent aller Krebsfälle durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden. Das gelte besonders für häufig auftretende Arten wie Haut-, Lungen-, Darm- und Brustkrebs.

Mit einem gesunden Lebensstil vorbeugen 

Prävention ist daher ein wichtiges Anliegen des Weltkrebstags. Zwar kann die heimtückische Krankheit auch durch genetische Faktoren ausgelöst werden. Die beste Vorbeugung ist und bleibt jedoch ein gesunder Lebensstil. Was das konkret bedeutet, verdeutlichen die folgenden Empfehlungen der Deutschen Krebshilfe.

Krebs vorbeugen – 10 Tipps für ein gesünderes Leben

  1. Viel bewegen

Kinder bewegen sich ganz intuitiv so oft sie können – anders als die meisten Erwachsenen. Ein Negativ-Trend, der durch die corona-bedingte Arbeit im Homeoffice noch verstärkt wird. Dabei reicht es schon, kleine Gewohnheiten zu ändern, um auf das empfohlene Tagespensum an Bewegung zu kommen: Treppe statt Aufzug, zu Fuß zum Einkauf, mit dem Rad zur Schule – oder einfach mal zwischendurch vom Arbeitsplatz aufstehen und das lange Sitzen mit einem Spaziergang unterbrechen. Schon 30 Minuten Bewegung am Tag bringen für die Gesundheit einen großen Nutzen.

  1. Nicht rauchen

Es ist kein Geheimnis. Es steht sogar auf jeder Packung: Rauchen kann tödlich sein. Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 120.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Und 90 Prozent aller Lungenkrebs-Fälle werden durch das Qualmen verursacht. Rauchen ist daher der wichtigste vermeidbare Krebsrisikofaktor. Lassen Sie deshalb Zigaretten und andere Rauchwaren aus Ihrem Leben verschwinden. Indem Sie Ihre Lungen, Ihr Zuhause und den Arbeitsplatz rauchfrei halten, senken Sie nicht nur für sich, sondern auch für andere Menschen in Ihrer Umgebung das Krebsrisiko.

  1. Auf das Körpergewicht achten

Auch wer das eigene Körpergewicht im Blick hat, kann Krebs vorbeugen. Abgesehen vom Rauchen zählt Übergewicht zu den häufigsten Krebsauslösern. Laut deutscher Krebshilfe fördert ein überhöhter Anteil an Körperfett mindestens 13 Krebsarten – unter anderem Speiseröhrenkrebs, Darmkrebs und Brustkrebs. Ein schwerwiegendes Thema, dem sich die Mehrheit aller Deutschen dringend annehmen müsste. 60 Prozent der Erwachsenen sind hierzulande übergewichtig, ganze 25 Prozent gelten sogar als fettleibig. Außerdem gilt schon jedes siebte Kind als zu dick.

  1. Gesund ernähren

„Du bist, was Du isst“, heißt es. Möglichst frisch, regional und saisonal sollten daher die Zutaten sein, die auf den Tisch kommen: viel Obst und Gemüse, Vollkorn und Hülsenfrüchte, dafür weniger Zucker, fertigverarbeitete Produkte und fette Kalorienbomben. Das senkt nachweisbar das Darmkrebsrisiko. Reduzieren Sie außerdem den Verzehr von sogenannten roten Fleischsorten wie Rind und Schwein – sie stehen im Verdacht, das Typ-2-Diabetes-Risiko zu erhöhen. Greifen Sie dagegen häufiger zu Fisch und Geflügel.

  1. Auf Alkohol verzichten

Das Gläschen Wein oder Bier am Abend ist auch nicht ohne. Wer oft Alkohol trinkt, gibt dem Körper kaum Gelegenheit, sich zu regenerieren und steigert sein Risiko für Mund-, Rachen-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Brust-, Darm- und Leberkrebs. Apfelschorle, Wasser, Tee und Co. sind deutlich gesünder und schmecken auch. Am besten ist es natürlich, ganz auf Alkohol zu verzichten.

  1. Zu viel UV-Strahlung meiden

UV-Strahlung gilt als größter Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs. Deshalb sollten Sie im Sommer immer auf geeigneten Sonnenschutz achten – Sonnencreme, sonnendichte Kleidung und eine schützende Sonnenbrille. Gehen Sie auch nicht ins Solarium.

  1. Durch Impfen vorbeugen

Das Leberkrebsrisiko kann gleich nach der Geburt durch eine Hepatitis-B-Impfung für Neugeborene gesenkt werden. Ebenfalls empfehlenswert ist die Impfung gegen humane Papillomviren bei Mädchen und Jungen. Die Impfung verringert nicht nur das Risiko, Gebärmutterhalskrebs zu bekommen, sondern dient auch zur Prävention von Penis-, Rachen- und Analkrebs.

  1. Stillen – und Hormone meiden

Mütter, die Ihre Kinder stillen, haben ein weniger hohes Risiko, Brustkrebs zu entwickeln. Während der Wechseljahre rät die deutsche Krebshilfe außerdem von einer länger andauernden Hormontherapie ab und empfiehlt, sich dahingehend genau beraten zu lassen.

  1. Krebserregende Stoffe nicht unterschätzen

Das Zusammentreffen mit krebserregenden Stoffen am Arbeitsplatz ist manchmal nicht zu vermeiden. Umso wichtiger ist es daher, bei regelmäßigem Kontakt Schutzkleidung zu tragen und Sicherheitsvorschriften einzuhalten. In manchen Gegenden Deutschlands ist auch die natürliche Radonkonzentration in der Bodenluft so hoch, dass häufiges Lüften und gegebenenfalls auch bauliche Maßnahmen angeraten sind. Denn Radon ist nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Mehr Infos gibt’s beim Bundesamt für Strahlenschutz.

  1. Krebsfrüherkennung in die Hand nehmen

Jeder hat in Deutschland einen gesetzlichen Anspruch darauf, sich vorsorglich auf Brustkrebs, Darmkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Hautkrebs und Prostatakrebs untersuchen zu lassen – und sollte die Gelegenheit im Sinn der eigenen Gesundheit wahrnehmen. Je nach Alter der Patienten übernehmen die Krankenkassen hierfür einen Teil oder die gesamten Kosten.

Weitere Informationen zur Krebsvorsorge und Therapien finden Sie auf der Internet-Seite der Deutschen Krebshilfe.

Autorin:

Manila Klafack

Manila Klafack ist freie Journalistin und Diplom-Kauffrau und schreibt seit 2016 für Pfefferminzia. Nach ihrer Ausbildung als Redakteurin verantwortete sie in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.