Am 30. Oktober ist wieder Weltspartag: Zinseszinseffekt für Geldanlage bei Kindern nutzen

Am Weltspartag geben sich deutschlandweit wieder die Sparschweine ein Stelldichein.Pixabay

Am 30. Oktober ist wieder Weltspartag

Zinseszinseffekt für Geldanlage bei Kindern nutzen

Bald ist es wieder soweit: Viele Kinder machen sich mit ihrem Sparschwein auf den Weg zur Sparkasse oder Bank. Denn am 30. Oktober ist Weltspartag. Doch lohnt sich Sparen in Zeiten niedriger Zinsen und Corona-Pandemie überhaupt noch? Wie Sie als Eltern für ihren Nachwuchs vorsorgen können, erfahren Sie hier.

Von Manila Klafack | Druckansicht

Über 6,3 Billionen Euro – so viel Geldvermögen besaßen Ende 2019 laut Bundesbank alle Deutschen zusammengenommen. 40 Prozent davon steckten in Bargeld und Einlagen. Weitere 37 Prozent waren in Versicherungen und anderen Altersvorsorge-Einrichtungen angelegt. Dann kam das Corona-Virus. Für das Geldvermögen bedeutete das einen Einbruch im ersten Quartal dieses Jahres.

Im Vergleich zu anderen Nationen kamen die Deutschen mit einem Verlust von 128 Milliarden Euro oder 2,0 Prozent aber vergleichsweise glimpflich davon. Das zeigt die Analyse „Unser Geld & Covid-19“ der ING Bank. Schon Ende Juni habe das Finanzvermögen dank Erholung der Kapitalmärkte und hohen Neuanlagen sogar wieder auf Rekordniveau gelegen. Insbesondere in Bargeld und Aktien legten die Bundesbürger demnach freie Mittel an.

Am Weltspartag die Kinder ans Sparen heranführen

Sparen, und damit der Konsumverzicht, haben hierzulande eine lange Tradition. Bereits im Jahr 1925 organisierten die Sparkassen laut Wikipedia den ersten europäischen Weltspartag. Traditionell wird er am letzten Tag im Oktober begangen. Da der 31. Oktober jedoch in den meisten Bundesländern ein Feiertag ist (Reformationstag), wurde er auf den 30. Oktober vorverlegt. In der gesamten Woche vor diesem Termin feiern die Sparkassen mit ihren Kunden, vornehmlich den Kindern, diesen Tag.

Die Kleinen können ihr Sparschwein an einen eigens eingerichteten Schalter bringen und dort „schlachten“. Als kleine Belohnung erhalten sie oft ein Plüschtier, Naschereien und Ähnliches.

Für viele Kinder ist das Sparen im Sparschwein und auf dem Sparbuch in der Regel nicht die einzige Art, Geld zurückzulegen. Geldgeschenke zur Geburt, zur Taufe und zu Geburtstagen werden von Eltern, Paten oder Verwandten gern in einer Sparanlage investiert. Das regelmäßige Einzahlen in einen Sparplan gehört für viele ebenso dazu wie das klassische Sparbuch.

Welche Anlage ist die richtige für das eigene Kind

Oft stellt sich den Eltern allerdings die Frage, welche Anlageformen sich für ihr Kind überhaupt noch lohnen. Neben dem Sparbuch oder einem Sparkonto gibt es das Tagesgeld, das Festgeld, die Investition in Aktien oder Investmentfonds sowie Versicherungen. Da in den meisten Fällen die Anlage für Kinder langfristig ausgelegt ist, eignen sich renditeorientiertere Finanzmarktprodukte hier besonders gut.

Für Sparbuch und Tagesgeld bekommt man bereits seit Jahren wenig bis gar keine Zinsen. Insbesondere unter dem Aspekt der Inflation und damit der Realrendite eignen sich diese im Grunde kaum. An Aktien oder Fonds trauen sich allerdings viele nicht heran. Umfragen zeigen immer wieder, dass mangelnde Kenntnisse sowie die Angst vor einer Abwärtsbewegung viele Deutsche von einer Investition an der Börse abhalten.

Kursschwankungen sind in einer langfristigen Betrachtung jedoch nichts Negatives. Vielmehr bringen sie das Portfolio unter Gewinnaspekten voran, weil man beim regelmäßigen Sparen (etwa jeden Monat) in Börse-Schwächephasen mehr Fondsanteile für denselben Beitrag bekommt.

Wer die Kosten eines aktiv gemanagten Fonds scheut, der kann auf die günstigeren Varianten, die Exchange Traded Funds (ETF), setzen. Sie bilden etwa Marktindizes wie den Deutschen Dax nach, der die 30 nach Marktkapitalisierung größten deutschen Unternehmen repräsentiert. Durch den Wegfall des aktiven Fondsmanagements verursachen sie weniger Kosten.

Und wer beim Investieren in Fonds noch einen Versicherungsmantel sucht, der ist mit einer fondsgebundenen Rentenversicherung gut bedient. So lassen sich sogar noch Steuervorteile gegenüber Direktanlagen nutzen – und eine lebenslange Rente gibt es am Ende der Ansparphase noch dazu.

Je länger die Laufzeit, desto höher der Zinseszinseffekt

Ganz gleich welche Investition: Wer früh beginnt, hat letztlich mehr Geld in der Tasche – der Zinseszinseffekt macht es möglich. Bei einem Sparziel zum Beispiel von 350.000 Euro beträgt bei einer Rentenversicherung mit ETFs der monatliche Betrag für ein Baby rund 50 Euro. Für ein zehnjähriges Kind dagegen müssen bereits 70 Prozent mehr, also knapp 87 Euro monatlich, aufgebracht werden. Bei anderen Investments sehen die höheren Aufwendungen ganz ähnlich aus.

Wenn sich in der Woche vor dem 30. Oktober die Kids auf den Weg machen, geht es den meisten vermutlich weniger um das Geld als vielmehr um den Spaß. Vielleicht lernen sie ganz nebenbei, dass viele Wünsche nur wahr werden, wenn man beizeiten dafür spart.

Autorin:

Manila Klafack

Manila Klafack ist freie Journalistin und Diplom-Kauffrau und schreibt seit 2016 für Pfefferminzia. Nach ihrer Ausbildung als Redakteurin verantwortete sie in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.