Wenn Firmen sich zu ihrer Verantwortung bekennen
Sportangebote, soziales Engagement, Umweltaspekte, Frauen in Führungspositionen sowie Unterstützung bei der Kinderbetreuung – das sind einige Punkte, die eine unternehmerische Gesellschafts- oder Sozialverantwortung (Corporate Social Responsibility, kurz CSR) ausmachen. Wirtschaftlich orientierte Organisationen sollen nicht nur nach Gewinnmaximierung streben, sondern freiwillig einen ökologischen und sozialen Beitrag leisten.
Korruption, Bestechung, Kinderarbeit, Scheinfirmen und viele weitere unlautere Praktiken und Betrügereien sollen auf diese Art eingedämmt werden. Immer mehr Kunden legen zudem Wert darauf, Waren zu kaufen oder Dienstleistungen zu nutzen, die nach nachhaltigen Kriterien hergestellt und angeboten werden. Auch Mitarbeiter möchten eher in Unternehmen arbeiten, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Im Kampf um gut ausgebildeten und engagierten Nachwuchs ist das ein immer wichtiger werdendes Argument.
Angst vor Reputationsverlust
Bei börsennotierten Firmen lässt sich der Ruf eines Unternehmens sogar am Aktien-Kurs messen. Denn Wertpapiere dieser Firmen werden sehr wahrscheinlich häufiger nachgefragt als andere. Und andersherum: Tauchen Informationen auf, dass ein Unternehmen, zum Beispiel ein großer Bekleidungshersteller, an Kinderarbeit beteiligt ist, muss ein herber Reputationsverlust befürchtet werden. In der heutigen Zeit wird das noch verstärkt durch die Verbreitung über soziale Medien.
Diese Tatsache haben immer mehr Unternehmen erkannt und CSR implementiert. Sie übernehmen Verantwortung dafür, dass sie zwar wirtschaftlich arbeiten, dabei die Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft jedoch nicht aus dem Blick lassen.
Insbesondere große börsennotierte Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigen sind mittlerweile sogar verpflichtet, wesentliche, nicht-finanzielle Seiten ihrer unternehmerischen Tätigkeit offenzulegen. Bereits im Jahr 2014 haben das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz verabschiedet. 2017 wurde es dann im Bundestag beschlossen.
Damit soll mehr Transparenz in ökologische und soziale Bereiche kommen. Anteilseigner und Öffentlichkeit sollen besser informiert werden. Auch Versicherungen setzen verstärkt auf Nachhaltigkeit und CSR – in ihren Kapitalanlagen sowie in den Unternehmen selbst.